Kopfläuse können Fieberkrankheiten übertragen
Wissenschaftler der Universität Marseille konnten jedoch nachweisen, dass Kopfläuse Erreger des Fleckfiebers (Rickettsia prowazekii) und solche des sogenannten Fünf-Tage-Fiebers (Bartonella quintana) übertragen können. Beide Bakterienspezies sind in Mitteleuropa sehr selten, weshalb die Übertragung durch Kopfläuse hierzulande als sehr unwahrscheinlich eingestuft wird. Allerdings kommen beide Fieberarten häufiger in Entwicklungsländern vor. Prinzipiell ist es daher denkbar, dass diese Erreger nach Mitteleuropa gelangen und die Krankheiten mithilfe von Kopfläusen übertragen werden können.
Kopfläuse und Kleiderläuse: der feine Unterschied in der Übertragung von Krankheiten
Zwei Läuse-Arten, die man nicht verwechseln sollte, sind Kleider- und Kopfläuse. Im Gegensatz zu Kopfläusen sind Kleiderläuse als Krankheitserreger bekannt. Beide gehören zur Familie der sogenannten Menschenläuse. Allerdings halten sich Kleiderläuse nicht auf dem Kopf, sondern – wie der Name schon vermuten lässt – in und auf Kleidern auf. Dort bevorzugen sie besonders die Stellen, die dem Körper am nächsten sind. Die Kleiderlaus wird daher auch "Körperlaus" genannt. Sie kommt in Mitteleuropa jedoch so gut wie nicht vor, kann jedoch von Reisenden an Kleidern oder anderen Textilien "eingeflogen" werden und auch in Deutschland für die Übertragung von Krankheiten sorgen. Ein Befall von Kleiderläusen ist in Deutschland meldepflichtig.
Diese Krankheiten können durch Kleiderläuse übertragen werden
Wenn Kleiderläuse zerdrückt und in die Haut eingekratzt werden, kann es zur Übertragung von verschiedenen Fieber-Erkrankungen kommen. Auch durch das Aufkratzen der juckenden Bisswunden können sich Infektionen entwickeln – Kleiderläuse sollte man daher schnell behandeln.
Sind Kopfläuse also ungefährlich?
Auch wenn Kopfläuse in dem Sinne nicht gefährlich sind und hierzulande keine Krankheiten übertragen, sollte man einen Kopflausbefall nicht einfach aussitzen. Nicht nur, dass sich die Läuse unbehandelt stark vermehren können. Durch das übermäßige Kratzen kann es außerdem zu Wunden auf der Kopfhaut kommen. Diese können sich entzünden und das Eintrittstor für Bakterien sein. Das gilt es auf jeden Fall zu vermeiden, zumal eine Behandlung bei Kopfläusen - je nach Mittel - einfach und unkompliziert ist. Das unnötige Risiko einer Infektion kann daher leicht vermieden werden.
Fazit
Wichtig ist es zwischen Kopf- und Kleiderläusen zu unterscheiden. Kleiderläuse sind in Mitteleuropa selten, können jedoch aus dem Ausland mitgebracht werden und Krankheiten übertragen. Bei Kopfläusen ist die Übertragung von Fieberkrankheiten zwar in Entwicklungsländern nachgewiesen worden, kommt hierzulande aber so gut wie nie vor.