• Blog
  • Kopfläuse

Woher kommen Läuse eigentlich?

Einer der ältesten Begleiter des Menschen lebt eng mit uns zusammen

Fast jede Familie hat mindestens einmal mit einem Befall von Kopfläusen zu tun, meist wenn die Kinder noch klein sind. Aber woher kommen die Läuse eigentlich?

Die Kopflaus ist so alt wie die Menschheit selbst und sozusagen einer unserer ältesten Begleiter. Schon unsere Vorfahren, die Menschenaffen, litten unter den kleinen Blutsaugern. So fand man ausgetrocknete Läusepanzer auf ägyptischen Mumien, auf keltischen Kämmen, im Federschmuck der amerikanischen Ureinwohner und massenweise in den barocken Perücken aus dem 17. Jahrhundert, unter denen sich die Läuse durch das warme Klima wahrscheinlich besonders wohl fühlten.
 

Die Kopflaus ist an den Menschen perfekt angepasst

Wo die Laus ihren Ursprung hatte und ob Laus oder Mensch zuerst da war, lässt sich nicht beantworten. Die kleinen unangenehmen Parasiten haben sich durch die jahrtausendelange Gemeinschaft mit dem Menschen perfekt an den Lebensraum auf der menschlichen Kopfhaut angepasst. Dabei treten sie überall in der Welt auf und das ganz unabhängig von gesellschaftlichem Stand und hygienischen Verhältnissen. Wo viele Menschen auf engem Raum leben, kommen sie jedoch häufiger vor, da sie durch die Nähe besser übertragen werden können. Mehr zum Thema Ansteckung mit Kopfläusen lesen Sie hier.

Zudem haben sich Läuse über die Jahrtausende farblich an ihren Lebensraum angepasst, umso besser getarnt zu sein. Bei dunklen Bevölkerungsgruppen ist ihr Panzer bräunlicher als bei hellhäutigen.
 

So kommen die Läuse auf den Kopf

Unser Kopf ist ihre einzige Nahrungsquelle. Zum Überleben brauchen Läuse alle 2-4 Stunden menschliches Blut als Nahrung. Dazu stechen sie erst in die Kopfhaut und beginnen dann mit dem Saugen. Gleichzeitig hemmen sie mit ihrem Speichel die Blutgerinnung. Auf dem Kopf leben sie gut geschützt und hangeln sich mit ihren Klauen über die Haare zum nächsten Schopf, wenn ein enger Kontakt zwischen Menschen besteht. In der Regel sind kleine Kinder die häufigsten Läuse-Opfer, da sie oft engen Körperkontakt mit ihren Spielkameraden in Kita und Co. haben. Mehr zur Ansteckung mit Kopfläusen im Kindergarten lesen Sie hier.

Wieso sterben Läuse nicht aus?

Coronapandemie und Kontaktbeschränkungen – ein Läusebefall schien fast unmöglich. Schaut man sich im Freundes- und Bekanntenkreis um, war es um die Quälgeister die letzten zwei Jahre sehr ruhig, doch sie sind wieder zurück. Wie konnten sie diese Zeit überleben? Das Besondere an Läusen: Sie verbreiten sich anfangs, ohne dass Symptome erkannt werden. Dadurch krabbeln sie von Kopf zu Kopf, bevor eine Behandlung am „Ursprungskopf“ durchgeführt werden kann. Auch, wenn die Läusefälle zurückgingen, konnten sie auf einigen Köpfen überleben. Ein weiterer Punkt ist, dass sie sich schnell verbreiten. Eine einzige Kopflaus legt in ihrem kurzen Leben bis zu 300 Eier, aus denen sich dann innerhalb weniger Tage die nächste Generation entwickelt. Schon seit Jahrhunderten überstehen sie Epidemien und Pandemien, so auch die Corona-Pandemie.

Sorgfältige Behandlung ist wichtig

Wichtig bei der Behandlung von Läusebefällen ist eine sorgfältige Untersuchung des betroffenen Kopfes und aller Familienmitglieder. Was dabei zu beachten ist und welche Maßnahmen bei Kopflausbefall greifen, lesen Sie hier. Ganz wichtig ist, den Läusebefall in Schule, Kindergarten und den Eltern befreundeter Spielkameraden zu melden. Nur, wenn alle Läuse innerhalb einer Gruppe entfernt werden, kann der Befall gestoppt werden. Falsche Scham ist hier also gänzlich unangebracht.
 

Fazit

Die Kopflaus existiert so lange wie die Menschheit und hat ihr Überleben durch Anpassungen an ihre Umwelt gesichert. Obwohl sie im Grunde ungefährlich ist, sollte ein Kopflausbefall schnellstmöglich gemeldet und behandelt werden – z. B. mithilfe eines Anti-Läuse-Shampoos.